Zum 80.Geburtstag unseres Landesverbandsehrenvorsitzenden Paul Klumpp.

 

Seine Liebe zu den Tauben war schon in seiner Kindheit zu erkennen. Als sein Vater 1943 vom Heimaturlaub wieder an die Front musste, sagte er zu seinem Vater, dem Opa von Paul: „Wenn ich nicht mehr heimkehren sollte und der kleine Paule einmal Freude an einem Vögele oder einer Taube hat, dann besorg ihm bitte welche.“ Und wie es kommen musste, kam der Vater nicht aus Russland zurück. Am Vortag seines 5. Geburtstages fragte der Opa nach seinem Geburtstagswunsch und erhielt die Antwort: „Opa, ich wünsche mir Tauben.“ Der Opa wischte sich ein paar Tränen aus den Augen und sagte ihm: „Das habe ich deinem Vater versprochen, die Tauben sollst du bekommen.“ Am andern Tag bekam Paul seine ersten Tauben, nämlich blaue Brieftauben und er war überglücklich. Jahre später flog ihm eine Nürnberger Schwalbe zu, das war Liebe auf den ersten Blick. Leider meldete sich ein paar Tage später die Besitzerin und Paule musste -unter Tränen- die Taube zurückgeben. Das erzählte die gerührte Frau ihrem Mann, welcher dem kleinen Jungen daraufhin zwei Paare der Nürnberger Schwalben schenkte. Dies war der Grundstein für ein langes und erfolgreiches Züchterleben.

Zunächst als reiner Taubenzüchter waren es immer die Schwalben denen sein Herz gehörte. Später, in den 1970er Jahren züchtete er Elsterpurzler in drei Farbenschlägen. Mit diesen errang er in Echterdingen sein erstes Band. In der Zucht folgten die Sächsischen Schnippen und die Schmalkaldener Mohrenköpfe. Im Jahr 1977 war er eines der Gründungsmitglieder des „Schmalkaldener Mohrenkopf-Züchter Sondervereins“.
Bei den Hühnern entdeckte er die Chabos in der Farbe Siro für sich und wurde Mitglied im Chabo-Club. Später beschäftigte er sich mit kennfarbigen Italienern und ganz intensiv mit den Jokohamas. Jahre später, in seiner neuen Heimat in Reinerzau, widmete er sich der Zucht von Federfüßigen Zwerghühner in porzellanfarbig, isabellfarbig, gelb-weiß und schwarz-weiß getupft.

 

Im Jahr 1963 wurde er Mitglied im Kleintierzuchtverein Freudenstadt, wo er sich von Anfang an, über viele Jahre hinweg, ehrenamtlich engagierte. Bereits 1964 übernahm er den Posten des Schriftführers. Auch im Kreisverband der Kleintierzüchter blieb sein ehrenamtliches Engagement nicht unbemerkt und er genoss großes Vertrauen. 1966 wurde er zum stellvertretenden KV-Vorsitzenden und bereits zwei Jahre später, also 1968, zum ersten Kreisvorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1998, also dreißig Jahre lang inne. Er war damals der jüngste KV-Vorsitzende im Landesverband der Rassegeflügelzüchter von Württemberg.

 

Im Jahr 1972 wurde er vom Landesverbandsvorsitzenden, Herrn Regierungsrat Karl Mayer in den LV-Ausschuss gerufen. Schon damals erkannte man sein Organisationstalent und seine, beruflich bedingten, künstlerischen Fähigkeiten. Die aufsehenerregenden Kulissen, Landschaften und Kunstwerke auf den Landesverbandsschauen z.B. auf dem Killesberg Stuttgart, auf der Neuen Messe Stuttgart und dem landwirtschaftlichen Hauptfest auf dem Cannstatter Wasen waren für alle Besucher beeindruckend und inspirierend. Mit seiner Art der Präsentation erreichte er viele Menschen, öffnete ihnen Auge und Herz für die wertvolle Arbeit der Rassegeflügelzüchter und schaffte es damit auch Verständnis für die Tiere und ganz besonders für das Geflügel aufzubauen.

 

Im Jahre 1986 wurde er dann von drei Kandidaten zum zweiten LV-Vorsitzenden unter Walter Gehring gewählt, den er dann im Jahre 1996 in dessen Funktion beerbte. Mit der Wahl zum 1. Vorsitzenden übernahm Paul Klumpp von 1996 bis 2010 die Verantwortung für das Wohl des Landesverbandes Württemberg mit seinen, damals knapp 30.000 organisierten Rassegeflügelzüchtern. Er hat das Amt 14 Jahre mit viel Engagement und Herzblut ausgefüllt. Bei seiner Verabschiedung 2010 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes Württemberg und Hohenzollern

ernannt. Es war ihm immer wichtig, die Rassegeflügelzucht einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Im Jahre 2002 starb seine Frau Birgit, welche ihm bei seinen Ehrenämtern immer tatkräftig unterstützt und ihm den Rücken freigehalten hat. Birgit Klumpp selbst war jahrelang als KV-Schriftführerin in Freudenstadt tätig und engagiert.

 

Neben seiner beruflichen Tätigkeit als selbstständiger Dekorateur und Schriftenmaler, seiner züchterischen Tätigkeit und vor allem neben seinem ehrenamtlichen Engagement im Verein sowie im Kreis- und Landesverband, betätigte sich Paul als Organisator von kleinen und großen Tagungen.
In den 1970er Jahren veranstaltet er eine Bundestagung des Chabo-Clubs und zweimal die Süddt. Chabo-Tagung in Freudenstadt, woran auch die Züchterfreunde aus der Schweiz teilnahmen. Aber das war noch nicht alles. Es fanden auch BDRG Bundesversammlungen, VDRP-Tagungen und LV-Züchtertagungen -sowohl in der Sparte Geflügel als auch in der Sparte Kaninchen unter seiner Ägide statt. Freudenstadt war immer ein beliebter Tagungsort mit hervorragender und bewährter Organisation.

 

Als Auszeichnungen erhielt er sowohl die silberne als auch die goldene LV-Ehrennadel, wurde zum LV-Ehrenmeister und zum LV-Ehrenvorsitzender ernannt. Auch beim BDRG erhielt alle Ehrennadeln und wurde zum Bundes-Ehrenmeister ernannt.

 

In seinem Ruhestand widmet er sich der Kunst und malt sehr viel. Er arbeitet als Karikaturist und Buchautor. Außerdem engagiert er sich in mehreren sozialen Projekten mit Kindern.

 

Wir wünschen ihm noch viele Jahre Freude, Gesundheit und Kreativität, verbunden mit den besten Wünschen in seinem 80. Lebensjahr.

 

 

Hansjörg Opala

LV- Württemberg