Großer Aufmarsch der württembergischen Rassegeflügelzüchter

 

Der Landeszüchtertag ist so etwas wie der organisatorische Höhepunkt im Verbandsgeschehen der Rassegeflügelzüchter aus dem Landesverband Württemberg-Hohenzollern. In der Regel wird das mit einem Vereinsjubiläum in Verbindung gebracht. So auch in diesem Jahr, als der Kreisverband Balingen-Hohenzollern, mit seiner Vorsitzenden, Kerstin Thorenz, an der Spitze sein 125jähriges Jubiläum feiern konnte.

 

Die Anerkennung des Verbandes wird schon immer auch durch die zahlreichen Besuche der Funktionäre und Züchter aus dem gesamten Verbandsgebiet ausgedrückt. Darüber hinaus kam auch unser BDRG-Präsident, Christoph Günzel, zu Besuch und stellte in seinem Grußwort das Gemeinschaftsgefühl der Rassegeflügelzüchter hervor. Er komme gerne nach Württemberg machte er deutlich.

 

Ein konstanter Ringpreis ist für ihn ein wichtiger Aspekt in der Unterstützung der aktiven Zuchtarbeit. Die höheren Herstellungskosten werden vom Bund direkt übernommen. Für ihn ist es wichtiger, hier zu unterstützen, und zwar auf breiterer Ebene, als einen Zuschuss zu den Bundesschauen zu geben.

 

Dr. Hans Ableiter vom Ministerium ländlicher Raum dankte den Rassegeflügelzüchtern für ihre Präsentation anlässlich des 100. Landwirtschaftlichen Hauptfestes und die große Bereitschaft zur Mithilfe. Nur dadurch kann unsere Freizeitbeschäftigung auch einem städtischen Publikum gezeigt werden. Bei rund 210 000 Besuchern ist das eine einmalige Gelegenheit. Besonders lobte er auch die Zusammenarbeit mit den badischen Rassegeflügelzüchtern, die durch die gemeinsame Landesgeflügelschau dokumentiert wird.

 

Die badischen Rassegeflügelzüchter waren durch ihren Vorsitzenden, Walter Weisser, vertreten. Auch für ihn ist die Zusammenarbeit der beiden Landesverbände entscheidend. Der Ausblick auf die diesjährige LV-Ausstellung in Freiburg wurde von ihm aufgezeigt, sodass man sicher sein kann, dass hier ein würdiges Schaufenster dort präsentiert werden kann.

 

Für den verhinderten Ulrich Hartmann, übernahm Manfred Rommel – selbst aktiver Rassegeflügelzüchter – die Grußworte für den Landesverband württembergischer und badischer Rassekaninchenzüchter. Da in unserem Verbandsgebiet in der Regel gemischte Vereine existieren, ist vor allem die Zusammenarbeit von entscheidender Wichtigkeit.

 

Der umfangreiche Jahresbericht von Hans-Jörg Opala als LV-Vorsitzender ist im „Das Gefiederte“ der Jahresschrift des Landesverbandes abgedruckt. Dieser Bericht zeugt von vielfältigen Aktivitäten, die immer wieder anstehen. Das alles ist nur zu erreichen, wenn viele an einem Strang ziehen und bereit sind, sich aktiv einzubringen. Die Schwerpunkte seines Berichtes liegen in der Vergangenheit und einem Blick nach vorne. So soll zum Beispiel die Homepage überarbeitet werden. Innerhalb von zwei Wochen wurden in unserem Verbandsgebiet sowohl die Bundesziergeflügelschau als auch eine Landesziergeflügelschau ausgerichtet. Veranstaltungen, die für eine immense Außenwirkung sorgen.

 

Große Anerkennung brachten den Funktionären ihre umfangreichen Berichte ein. Im Bereich der Jugend gibt es zukünftig eine Verdienstnadel bei langjähriger Zugehörigkeit in der Jugendgruppe und Übertritt in den Aktivenbereich. Dr. Uwe Bamberger als Tierschutzvertreter sprach ausführlich zu den verschiedensten Bereichen, die uns betreffen.

 

Ganz besonders im Fokus stehen natürlich immer auch die Finanzen. Hier können die württembergischen Rassegeflügelzüchter auf ein solides Fundament schauen. Das gilt sowohl für die Gesamtfinanzen als auch die Ringkasse. Das konnten auch die Revisoren nachhaltig unterstützen. Deshalb konnte der Jahresbetrag auch konstant gehalten werden.

 

Wahlen standen in diesem Jahr keine an. Lediglich die Bestätigung des PV-Vorsitzenden stand an, die auch einstimmig erfolgte. Das galt auch für die Entlastung des gesamten Vorstandes.

 

Umfangreich sind in jedem Jahr die Ehrungen und Auszeichnungen verdienter Züchter. Mit der höchsten Ehrung im Landesverband, dem Meister der Württembergischen Rassegeflügelzucht, wurde der bekannte Züchter, Preisrichter und Funktionär, Wolfang Wiedmann, ausgezeichnet.

 

Die Leistungspreise der vergangenen Landesverbandsschau in Villingen-Schwenningen konnten ebenfalls vergeben werden. Ganz besonders im Mittelpunkt stehen natürlich auch die Züchter der Championtiere, die Württembergischen und Süddeutschen Meister. Selbstverständlich wurden in diesem Rahmen auch die Bundessieger und Deutschen Jugendmeister ausgezeichnet.

 

Die Zustimmung zur Neugestaltung beziehungsweise Anpassung der Landesjugendsatzung wurde einstimmig erteilt.

 

In Sachen Biodiversität ist unser Landesverband mit Sicherheit deutschlandweit Vorreiter. Durch eine finanzielle Unterstützung des Ministeriums ist es uns möglich, aktive Neuzüchter zu unterstützen. Ziel muss es dabei sein, neue und vor allem auch dauerhafte Züchter für Rassen der Roten Liste zu bekommen. Schließlich sind Rassegeflügelzüchter aktiv im Erhalt von Rassen und damit der Biodiversität eingebunden.

 

Rainer Barth, 2. Vorsitzender im Landesverband, gab einen Rückblick auf die vergangene Bundestagung in Niefern. Dort blieb Hans-Jörg Opala als Beisitzer im BDRG-Präsidium, sodass der Landesverband auch dort sehr gut vertreten ist. Eine wichtige Neuerung ist die neue Bewertungskarte, die ohne Durchschlag beschrieben wird. Diese gibt es auch im 4er-Bogen und ist kopiergeschützt.

 

Leider wird es auch in Württemberg-Hohenzollern immer schwieriger, Ausrichter für den Landeszüchtertag zu finden. Interessenten dafür, werden gebeten sich mit dem Vorsitzenden in Verbindung zu setzen. Eine solche Veranstaltung kann ein echter Höhepunkt im Vereinsleben darstellen und den Zusammenhalt stärken.

 

Gerade das wird auch in den nächsten Jahren immer wichtiger werden. Die Mitgliederzahlen sind leider rückgängig, sodass man enger zusammenrücken muss. Dennoch kann man getrost davon berichten, dass die Rassegeflügelzucht in Württemberg-Hohenzollern auf einem äußerst soliden Fundament steht. Eine wichtige Basis dafür sind die zahlreichen Gemeinschaftszuchtanlagen. Dass sie in werbewirksamem Zustand sein müssen, versteht sich dabei von selbst. Dann sind sie eine echte Werbung für unser Tun und damit ein Eckpfeiler der Zukunft der württembergischen Rassegeflügelzucht.

 

Wilhelm Bauer