Der LV Württemberg-Hohenzollern segelt in ruhigem Fahrwasser

 

Nachdem der Kreisverband Calw die Ausrichtung des Landeszüchtertags 2022 zurückgeben musste, hat sich der Ausschuss des Landesverbandes kurzfristig umgesehen und in Untermünkheim ideale Voraussetzungen dafür gefunden. Durch Einbindung des Kleintierzüchtervereins Untermunkheim und dessen 1. Vorsitzende, Desiree Opala, konnten die zahlreichen Delegierten und Teilnehmer getrost ins Hohenlohische fahren.

 

In Württemberg-Hohenzollern ist es gute Tradition, dass man engste Kontakte zum Ministerium für Ländlichen Raum unterhält. So war mit Dr. Hans Ableiter auch ein Vertreter zugegen, den man nun schon seit Jahrzehnten kennt und dessen Worte mit viel Fachkenntnis gefüllt sind. So zeigte er sich erfreut, dass der Landesverband gut durch die Corona-Pandemie gekommen ist und zahlreiche Aktivitäten, so unter anderem das Landwirtschaftliche Hauptfest fest im Blick hat. Auch der Vorsitzende des LV Baden, Walter Weisser, war nach Untermünkheim gekommen, um seine Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen und nicht zuletzt für die gemeinsame LV-Schau in Mannheim zu werben, die sogar als 3-LV-Schau – zusammen mit dem LV Rheinland-Pfalz – ein völlig neues Blatt in der Geschichte aufschlägt. Durch die gleichzeitig stattfindende ZDRK-Tagung vertrat Monja Bieg die württembergischen Kaninchenzüchter und der LV Baden dieser Sparte musste sich gar ganz entschuldigen. Für den BDRG war Kassiererin Hannelore Hellenthal zum wiederholten Mal zu Gast in Württemberg-Hohenzollern. Auch sie nutzte die Gelegenheit, die Aktivitäten des BDRG und die Beschlüsse anlässlich der Bundesversammlung in Görlitz noch einmal herauszustellen. Ganz besonders auch die geplante Erweiterung des Wissenschaftlichen Geflügelhofes im Hinblick auf eine Legeleistungsprüfung. Gerade in diesem Punkt möchte der LV Württemberg-Hohenzollern zunächst ein klares Finanzierungskonzept, ehe man hier einfach loslegt.

 

Stellvertretend für die Verstorbenen gedachte die Versammlung Albert Weiß und Gerhard Vonderdell, die sich über Jahrzehnte intensiv und auf vielfältige Weise für den Landesverband engagiert und eingebracht haben.

 

Trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie war der Jahresbericht des 1. Vorsitzenden, Hansjörg Opala, recht umfangreich. Dass trotz der Einschränkungen zahlreiche Ausstellungen stattfinden konnten, zeugte von der Ernsthaftigkeit der Züchter im Landesverband. Gerade in diesem Punkt dürfen wir nicht müde werden, diese Aktivitäten in den Vordergrund zu rücken. So ist ihm eine gemeinsame baden-württembergischen Kleintierschau mit Teilnehmern aus allen vier Dachverbänden eine Herzensangelegenheit. Dieser Weg wird auch vom Ministerium deutlich unterstützt und befürwortet. Besonders erfreulich ist auch die Tatsache, dass die Veterinärämter bei uns im Landesverband bei den zwei Vogelgrippeausbrücken äußerst behutsam und besonnen vorgegangen sind. Das ist nicht überall in der Bundesrepublik so und ist nicht zuletzt auf die engen und kurzen Kontakte zurückzuführen. Die steigenden Futter- und Energiepreise sind eine neue Herausforderung für die Rassegeflügelzucht. Hansjörg Opala ist sich aber sicher, dass auch diese Hürde gestemmt wird, zumal die Kleintierzüchtervereine – in Württemberg traditionell mit allen Sparten – auch in den Gemeinden und damit dem Gemeindeleben fest verankert sind. Ein Höhepunkt ist mit Sicherheit die Vorstellung des neuen Landesverbands-Ehrenpreises. Ab diesem Jahr wird er erstmalig als gravierte Silbermünze in nummerierter Auflage vergeben. Man ist sich sicher, dass das in der Züchterschaft sehr gut ankommt. Eine gemeinsame LV-Schau mit dem LV Bayern in Ulm im Jahr 2024 wird es entgegen anderslautender Behauptungen nicht geben.

 

Die Kasse hat ein gesundes Fundament, wie Kassierer Jürgen Krauß berichtete. Das ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass man zum einen sehr sparsam wirtschaftet zum anderen aber auch die Züchter tatkräftig unterstützt und vor allem eine langfristige Finanzplanung hat. Letztmalig gab Hanspeter Wagner als Ringverteiler seinen Bericht. Die Zahlen sind einigermaßen konstant, wobei eher die kleinen Ringgrößen abnehmen. Zu seinem Nachfolger wurde Günther Schreiber, KV-Vorsitzender des KV Rems-Murr, bestellt.

 

Die Hauspostille des Landesverbandes, „Das Gefiederte“, wurde von Rainer Barth vorgestellt. Hierin sind alle abgegeben Berichte in schriftlicher Form jedem zugänglich gemacht. Heinz Wangner ergänzte, dass von den 100.000 € Zuschuss, die das Bundesland Baden-Württemberg jedes Jahr den Kleintierzüchtern zur Verfügung stellt, allein der LV Württemberg-Hohenzollern der Rassegeflügelzüchter rund 72.000 € für die Gemeinschaftszuchtanlagen und die entsprechende Infrastruktur genutzt hat.

 

Schon immer werden zwischen den Berichten und den Wahlen die Ehrungen vorgenommen. Als erstes gratulierte Hansjörg Opala noch einmal Horst Mitschelen und Herbert Albrecht zur Ernennung zum Bundesehrenmeister anlässlich der Bundesversammlung in Görlitz. In Untermunkheim konnten folgende Zuchtfreunde sich über eine Auszeichnung freuen: Nadine Fehrbach und Dieter Lindenmeyer (silberne Ehrennadel des LV) und Klaus Kaufhold (goldene Ehrennadel des LV). Mit der silbernen Bundesehrennadel wurden Kerstin Thorenz, Martin Reichle, Willi Seid, Thorsten Kellermann, Hans-Jürgen Präg, Hubert Vogg und Brigitte Soth ausgezeichnet. Die goldene Bundesehrennadel erhielten Holger Leipersberger, Martina Frosch, Rainer Failenschmid, Rainer Salzer und Werner Knotz. Darüber hinaus wurden folgende Mitglieder mit der höchsten Auszeichnung des Landesverbandes, zum Meister der Württembergischen Rassegeflügelzucht ernannt: Achim Gruber-Hillinger, Jürgen Krauß, Hansjörg Opala und Wilhelm Bauer.

 

Unter dem Punkt „Wahlen“ wurden alle seitherigen Amtsinhaber wiedergewählt, was zum einen als Vertrauensbeweis und zum anderen als Bestätigung der bisher geleisteten Arbeit gewertet werden darf. Durch den Rücktritt von Tamara Bieder als LV-Jugendleiterin wurde bekanntgegeben, dass Dietmar Seitz bis zur nächsten Hauptversammlung dieses Amt ausübt.

 

Von Seiten des LV-Ausschusses gab es einen Antrag, um die Präsenz an der erweiterten Ausschusssitzung zu erhöhen beziehungsweise die Vorarbeiten besser planen zu können. So stimmten die Delegierten mit vier Gegenstimmen dafür, dass unentschuldigte Kreisverbände zukünftig die Zustellung der entsprechenden Unterlagen und zusätzlich 100 € Strafe zu bezahlen haben.

 

Positiv kann man auch bezüglich der Ausrichtung der Landeszüchtertage in die Zukunft schauen. So trifft man sich 2023 im KV Oberschwaben in Ochsenhausen, 2024 in Zang beim KV Aalen-Ostalb-Heidenheim und 2025 in Freudenstadt im KV Freudenstadt. Außerdem richtet der Landesverband 2023 die Bundesversammlung in Schwäbisch Hall aus, und zwar vom 11.-14. Mai. Vom 30.6.-2.7.2023 ist in Zang zum wiederholten Mal das Landesjugendtreffen, für das Rainer Barth Werbung machte. So sollen JungzüchterInnen aller vier Landesverbände dort teilnehmen können. Dabei gilt es zu beachten, dass maximal 450 Personen teilnehmen können. Entsprechende Informationen zu den geplanten Veranstaltungen werden zu gegebener Zeit auf der LV-Homepage und in der Fachpresse veröffentlicht.

 

Mit einem Blick auf relativ konstante Mitgliederzahlen und viele Veranstaltungen im Landesverband, konnten die Delegierten den Züchtertag in Untermünkheim beschließen. Eine harmonische Veranstaltung in der ersten „Nach-Corona-Zeit“ zeigte zum wiederholten Mal, dass die Rassegeflügelzucht im Landesverband Württemberg-Hohenzollern auf einem stabilen Fundament steht.

 

Wilhelm Bauer