Der Landesverband der Rassegeflügelzüchter von Württemberg und Hohenzollern e.V. sieht in der augenblicklichen Epidemie der Aviären Influenza (Vogelgrippe) eine ernsthafte Bedrohung für unsere Geflügelbestände und damit der deutschen Rassegeflügelzucht.
In unserem Verband haben sich rund 20.000 Mitglieder, darunter etwa 2.500 Jugendliche, in ca. 500 Vereinen zusammengeschlossen. Wir betreuen Züchter aller Spezies des Rasse- und Ziergeflügels. Darunter versteht man Puten, Perlhühner, Gänse, Enten, Hühner, Zwerghühner, Rassetauben sowie Ziergeflügel (Wasserziergeflügel, Ziertauben, Fasanen und Wachteln). Unser Ziel ist die Erhaltung von Rasse- und Ziergeflügel in seiner gesamten Vielfalt. Damit leisten wir einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.
Durch den Ausbruch der Vogelgrippe ist unser Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität stark gefährdet. Wir appellieren deshalb an alle Geflügelhalter (nicht nur an unsere Mitglieder), die vom Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg geforderten und auf dessen Homepage im Einzelnen beschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen weiterhin konsequent einzuhalten. Diese Maßnahmen sind im Wesentlichen:
- Die Vermeidung von direkten oder indirekten Kontakten von gehaltenen Tieren mit Wildvögeln
- Betreten von Haltungseinrichtungen nur mit stallspezifischer Kleidung bzw. Schutzkleidung einschließlich Wechsel der Schuhe
- vor dem Betreten und nach dem Verlassen der Haltungseinrichtung Waschen der Hände mit Wasser und Seife
- Futter, Einstreu und sonstige Gegenstände, die mit Geflügel in Berührung kommen können müssen so aufbewahrt werden, dass sie für Wildvögel unzugänglich sind
- bei Auslauf- oder Freilandhaltung darf Geflügel ausschließlich im Stall gefüttert werden
- Geflügel darf ausschließlich mit Leitungswasser getränkt werden
- betriebsfremde Personen und Haustiere sind von den Ställen fernzuhalten
- nur gesunde Tiere aus unverdächtiger Herkunft sollten in den Bestand neu aufgenommen werden
Gemeinsam müssen wir alles daransetzen, die Geflügelpest von unseren Tieren fernzuhalten. Hierzu sind die notwendigen Biosicherheitsmaßnahmen in unseren Beständen unbedingt einzuhalten.
Mittelfristig ist es von großer Bedeutung, dass uns Möglichkeiten einer wirksamen Schutzimpfung gegen die Aviäre Influenza zur Verfügung gestellt werden. Es muss möglich sein, unsere Tierbestände durch Impfung präventiv zu schützen, dadurch zukünftig Seuchenausbrüchen zu verhindern und mithin im Interesse des Tierschutzes sowie der Erhaltung der Biodiversität das Keulen von Tieren zu vermeiden.
Hansjörg Opala
- Landesverbandsvorsitzende